Ghostwriting in der Germanistik.

Einleitung

Ghostwriting in der Germanistik bezieht sich auf die Praxis, dass eine Person (der Ghostwriter) wissenschaftliche Arbeiten, Essays oder andere akademische Texte im Auftrag und Namen eines anderen (des Auftraggebers) schreibt. Diese Praxis ist in der akademischen Welt umstritten, da sie ethische Fragen aufwirft und die Integrität der wissenschaftlichen Arbeit infrage stellt.

Was ist Ghostwriting?

Ghostwriting bezeichnet die Tätigkeit, bei der ein Autor Texte für eine andere Person verfasst, die diese Texte dann unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht. Im akademischen Kontext kann dies das Schreiben von Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen oder wissenschaftlichen Artikeln umfassen.

Gründe für Ghostwriting in der Germanistik

Es gibt verschiedene Gründe, warum Studierende oder Akademiker einen Ghostwriter engagieren könnten:

  1. Zeitmangel: Viele Studierende haben neben dem Studium Jobs oder andere Verpflichtungen, die es ihnen schwer machen, genügend Zeit für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten zu finden.
  2. Schreibblockaden: Manche Studierende haben Schwierigkeiten, ihre Gedanken und Erkenntnisse strukturiert zu Papier zu bringen.
  3. Sprachbarrieren: Internationale Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, können Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben.
  4. Druck und Leistungsanforderungen: Der akademische Druck und die hohen Leistungsanforderungen können Studierende dazu verleiten, auf Ghostwriting zurückzugreifen.

Ethische und rechtliche Aspekte

Ghostwriting wirft eine Reihe von ethischen und rechtlichen Fragen auf:

  1. Akademische Integrität: Das Einreichen einer von einem Ghostwriter verfassten Arbeit als eigene Leistung verstößt gegen die Prinzipien der akademischen Ehrlichkeit und Integrität.
  2. Betrug: In vielen akademischen Institutionen gilt das Verwenden von Ghostwriting als Betrug und kann zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, wie Exmatrikulation oder dem Verlust akademischer Titel.
  3. Urheberrechte: Die Frage, wem die Urheberrechte an einer von einem Ghostwriter verfassten Arbeit gehören, kann komplex sein und zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

Der Prozess des Ghostwriting

Ein typischer Ghostwriting-Prozess umfasst mehrere Schritte:

  1. Auftragsbesprechung: Der Auftraggeber und der Ghostwriter besprechen die Anforderungen, das Thema, den Umfang und die Frist der Arbeit.
  2. Recherche: Der Ghostwriter führt eine gründliche Literaturrecherche durch, um die erforderlichen Informationen zu sammeln.
  3. Erstellen eines Entwurfs: Der Ghostwriter erstellt einen ersten Entwurf der Arbeit, der die Hauptargumente und die Struktur der Arbeit enthält.
  4. Überarbeitung: Der Entwurf wird basierend auf dem Feedback des Auftraggebers überarbeitet und verfeinert.
  5. Fertigstellung: Die endgültige Arbeit wird fertiggestellt und dem Auftraggeber zur Überprüfung und Einreichung übergeben.

Vorteile und Risiken

Vorteile:

  1. Zeitersparnis: Studierende können Zeit sparen und sich auf andere akademische oder persönliche Verpflichtungen konzentrieren.
  2. Qualität: Ein professioneller Ghostwriter kann qualitativ hochwertige Arbeiten verfassen, die den akademischen Standards entsprechen.

Risiken:

  1. Ethische Probleme: Ghostwriting verstößt gegen die ethischen Richtlinien der meisten akademischen Institutionen.
  2. Rechtliche Konsequenzen: Das Risiko von Entdeckung und den damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen ist hoch.
  3. Kosten: Professionelle Ghostwriting-Dienste können sehr teuer sein.