Wer heute schnell ein gutes Ergebnis braucht, lässt sich nicht selten beim Texten unterstützen: Bereits im ersten Schritt könnte etwa der Wunsch bestehen, eine Facharbeit professionell verfassen zu lassen – etwa indem man eine Agentur beauftragt: Facharbeit schreiben lassen. In diesem Blog-Artikel untersuchen wir das Thema Ghostwriting nicht nur als Dienstleistung, sondern als vielschichtiges Phänomen mit kreativen Potentialen und rechtlichen sowie ethischen Grenzen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Ghostwriting ist weit mehr als ein „Geisterautor im Hintergrund“ – und doch steckt darin ein ambivalentes Spannungsfeld.
Was steckt wirklich hinter dem Begriff „Ghostwriting“?
Der Begriff Ghostwriting bezeichnet das Verfassen von Texten durch eine Person oder Agentur, die nicht als offizieller Autor benannt wird. Im literarischen Bereich kennt man Ghostwriter beispielsweise bei Prominenten, die ihre Biografie schreiben lassen. Doch das Phänomen geht weit weiter: auch im akademischen und im geschäftlichen Umfeld wird Ghostwriting genutzt.
Einige Kennzeichen im Überblick:
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Der Ghostwriter erstellt den Text im Auftrag eines Dritten.
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Die Namen des Auftraggebers erscheinen als Autor; der Ghostwriter bleibt ungenannt.
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Vertragliche Regelungen sichern die Geheimhaltung ab.
Interessant: Laut einem Urteil des Oberlandesgericht Frankfurt am Main vom 1. September 2009 gilt Ghostwriting an sich nicht als strafbar – solange der Ghostwriter nach Abschluss keine Autorenrolle beansprucht.
Warum boomt Ghostwriting – und worin liegen die Motivlagen?
Es gibt viele Gründe, warum Ghostwriting Nachfrage erlebt – und warum Auftraggeber diesen Weg wählen.
Motivlage auf Seiten der Auftraggeber
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Zeitmangel: Ein viel beschäftigter Geschäftsmann will ein Buch veröffentlichen, hat aber nicht die Zeit zum Schreiben.
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Fachliche Überforderung: Studierende stehen vor ihrem Abschluss und entscheiden sich für professionelle Unterstützung.
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Präzisions-Anforderung: Im Business-Kontext genügt selten ein einfacher Text – stilistisch & sprachlich soll er stimmen.
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Image und Wirkung: Ein gut geschriebener Text kann Reputation steigern oder eine Marke stärken.
Motivlage auf Seiten der Ghostwriter
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Kreative Herausforderung: Texte für fremde Köpfe zu verfassen, heißt auch: sich in andere Perspektiven hineinversetzen.
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Professioneller Markt: Wie eine seriöse Studie zeigt, existieren in Deutschland zahlreiche Ghostwriting-Agenturen, die akademische, literarische und geschäftliche Texte anbieten.
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Anonymität als Konzept: Viele Ghostwriter sehen ihre Aufgabe darin, „unsichtbar“ zu bleiben – und dadurch der eigentlichen Marke/Person den Raum zu lassen.
Kreativer Nutzen vs. Risiken – ein ambivalentes Feld
Der kreative Nutzen
In kreativen Projekten kann Ghostwriting durchaus als sinnvolle Dienstleistung betrachtet werden:
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Ein Ghostwriter kann Stil, Stimme und Ton eines Kunden adaptieren – damit wirkt der Text authentisch.
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Projekte, die ohne professionelle Unterstützung stagnieren, können so weiterentwickelt werden.
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Innovative Formate (z. B. Buch, Whitepaper, Blogserie) werden möglich, auch wenn der Auftraggeber nicht selbst schreiben kann oder will.
Die Risiken
Gleichzeitig muss man aber die Schattenseiten sehen:
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Im akademischen Kontext wird Ghostwriting oft als Täuschung eingestuft – wenn der Auftraggeber das Werk als eigenes einreicht.
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Die Wahrnehmung von Authentizität kann leiden, wenn später die Rolle des Ghostwriters bekannt wird.
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Rechtliche und ethische Grauzonen: Obwohl Ghostwriting-Dienstleistungen in Deutschland selbst nicht illegal sind, kann das Einreichen eines fremden Textes unter eigenem Namen Konsequenzen haben – etwa durch Prüfungsordnungen oder Universitätsregelsätze.
Ein Blick auf Zahlen & Fakten
| Kennzahl | Aussage | Quelle |
|---|---|---|
| „One in seven“ | Laut einer Befragung von über 500.000 Studierenden gaben rund 1 von 7 an, Dienstleistungen zum Schreiben in Anspruch genommen zu haben. | Wissenschaftliche Publikation |
| Agenturanzahl DE | In Deutschland existieren (Stand 2025) eine Vielzahl spezialisierter Agenturen – zumindest 15 wurden prominent gelistet. | Branchenauswertung |
| Rechtsprechung | OLG Frankfurt: Ghostwriting nicht per se strafbar. | Rechtliches Urteil |
Interessanter Fakt: In literarischen Kontexten wird Ghostwriting weltweit zunehmend als legitime Dienstleistung betrachtet – z. B. bei prominenten Persönlichkeiten oder Experten, die ihre Gedanken teilen wollen, aber nicht selbst schreiben wollen.
Zwischen Kreativauftrag und akademischem Risiko – wie positionieren sich professionelle Texte?
Es lohnt sich, Ghostwriting differenziert zu betrachten: Nutzen wir die folgende Gegenüberstellung:
| Szenario | Zielsetzung | Risiko | Empfehlung |
|---|---|---|---|
| Business-/Autorenprojekt | Buch, Memoir, Fachartikel | geringere Risiko-Schwelle | Gemeinsam definieren: Stimme, Stil, Zielgruppe |
| Akademische Arbeit | Projektarbeit, Thesis, Dissertation | hohe Risiko-Schwelle: Täuschung möglich | Nur Begleitung & Coaching – Auftrag nicht einreichen lassen |
| Content/Marketing | Blog, Website-Text, Whitepaper | moderat | Transparenz & Qualität sichern |
Die zentrale Botschaft: Ghostwriting kann ein Motor für Kreativität, Effizienz und Qualität sein – aber je näher der Einsatz in ein Prüf- oder Bewertungssystem greift, desto größer sind die Fallstricke.
Tipps für eine sinnvolle Nutzung von Ghostwriting-Dienstleistungen
Wenn Sie erwägen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, beachten Sie folgende Punkte:
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Briefing klar definieren: Anforderungen, Zielgruppe, Stil, Umfang – je klarer, desto besser das Ergebnis.
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Transparenz schaffen: Auch wenn Ghostwriting nicht explizit genannt wird: Vertraglich klären, wer welchen Beitrag leistet.
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Eigenständigkeit und Nach-Bearbeitung: Besonders bei akademischen Texten: Selbst überarbeiten, eigene Gedanken einbringen.
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Vertraulichkeit wahren: Ghostwriter bleiben anonym – aber die Verantwortung für die eingereichten Inhalte bleibt beim Auftraggeber.
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Qualitätskontrolle: Plagiatscheck, logische Struktur, sprachliche Feinheiten – gute Texte erkennen sich nicht nur am Autorennamen.
Was die Zukunft für Ghostwriting bereithält
Der Markt bleibt dynamisch: Neue Technologien und Marktmechanismen beeinflussen das Feld. Einige Entwicklungen:
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Einsatz von KI-Tools zur Unterstützung bei Textgenerierung und Stiloptimierung.
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Wachsende regulatorische Aufmerksamkeit im akademischen Bereich – manche Länder diskutieren neue Gesetze gegen sogenanntes „Contract Cheating“.
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Zunehmende Spezialisierung: Ghostwriting nicht nur für Texte, sondern für ganze Content-Strategien, Personal Branding, Executive-Positionierung.
Fazit: Ghostwriting – Werkzeug oder Risiko?
Am Ende ist Ghostwriting weder per se „gut“ noch „böse“ – vielmehr hängt viel davon ab, wie es eingesetzt wird. In kreativen, professionellen Kontexten kann es ein wertvolles Werkzeug sein: Texte entstehen, Projekte werden vorangebracht, Stimmen werden hörbar gemacht. Gleichzeitig bleibt bei akademischen Einsätzen das Thema „Wer steht hinter dem Text?“ ein Kernargument für Bewertung, Ethik und Integrität.
Wenn Sie also je den Gedanken hatten, eine Facharbeit zu schreiben lassen oder einen Text durch einen Ghostwriter entwickeln zu lassen: Seien Sie sich der Chancen und der Grenzen bewusst. Definieren Sie klar Ihr Ziel, sichern Sie Qualität und Transparenz – und genießen Sie das Potenzial, das im „unsichtbaren“ Text steckt.